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Gegen Putin

Pussy Riot leisten kulturellen Widerstand

Dortmund, 15.04.2024

Im September musste das geplante Konzert von Pussy Riot im Dortmunder domicil aufgrund unvorhergesehener Umstände verschoben werden – wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von einem Nachholtermin der explosiven Life-Performance der Band am Mittwoch, 17. April 2024. Offiziell ist das Konzert bereits ausverkauft. Aber: Wer am 17. April früh in Dortmund ist, hat Chancen auf eine Restkarte an der Abendkasse.

Pussy Riot sind zu „dem“ Symbol eines kulturellen Widerstands gegen Putin geworden. 2011 ins Leben gerufen, ist Pussy Riot weit mehr als eine Band. Es ist ein feministisches Kollektiv, das mutig die konservative Politik in Russland herausfordert. Mit dem Hintergrund einer Kampfansage zur konservativen Politik Putins fanden sich 2011 elf Frauen als Pussy Riot zusammen. Nach einer bloß 41-sekündigen, provokativen Performance in einer russischen Kirche, die von Sicherheitsbeamten unterbrochen wird, landeten drei Aktivistinnen der Gruppierung 2012 in Untersuchungshaft und verbrachten mehrere Monate in einem sibirischen Straflager. Seitdem blickt die ganze Welt  auf den Fall dieses autonomen Künstlerinnen-Kollektivs. Seitdem veröffentlichen Pussy Riot zahlreiche Videos, in denen sie ihre anti-autoritäre, anarchistische sowie links-feministische Einstellung darstellen und zu Reflexion anregen. Als Vertreterinnen der Riot Grrrl Bewegung performen Pussy Riot nicht nur Protestaktionen, sondern auch rebellische Punkmusik, die in ihren Shows mit Video- und Theaterkunst verschmilzt. 2017 erschien das Buch Riot Days ("Tage des Aufstands") von Marina Alyokhina, welches den persönlichen Werdegang der Aktivistin und die umstrittene Kunst von Pussy Riot thematisiert.

Putins Asche

Aufsehen erregte die Performance "Putin's Ashes"  im August 2022, als Pussy Riot ein 10 x 10 Fuß großes Porträt des russischen Präsidenten verbrannte, Rituale durchführte und Zaubersprüche sprach, um Putin zu vertreiben. Zwölf Frauen nahmen an der Performance teil. Um teilnehmen zu können, mussten die Frauen akuten Hass und Abneigung gegen den russischen Präsidenten empfinden. Die meisten der Teilnehmerinnen waren entweder Ukrainerinnen, Weißrussinnen oder Russinnen.

Pussy Riot`s Livetournee durch Europa, gestartet im Mai 2022, umfasste bisher Auftritte an renommierten Orten wie der Elbphilharmonie in Hamburg, der Casa da Musica in Porto, der ART Basel und dem Theaterspektakel in Zürich sowie auf Festivals und in Clubs. Die Mitglieder von Pussy Riot, darunter Maria (Masha) Alyokhina, Diana Burkot (Kot), Olga Borisova, Tasso Pletner, Vasily Bogatov und Alexander Cheparukhin, setzen weiterhin ihre Überzeugungen in die Tat um und kämpfen unermüdlich für Freiheit und Gerechtigkeit. Sie kritisieren die immer repressiver werdenden Methoden des Regimes und fordern ein Ende der Öl- und Gasimporte, um mehr Druck auf Putin auszuüben.

Mittwoch, 17.4.2024, Domicil Dortmund, Beginn 20 Uhr

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