Bild für Beitrag: Ein neuer Raum für Jazz und Kunst | Überragender FineArtJazz-Auftakt mit No Sax No Clar
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Ein neuer Raum für Jazz und Kunst

Überragender FineArtJazz-Auftakt mit No Sax No Clar

Gelsenkirchen, 24.01.2024
TEXT: Peter E. Rytz | FOTO: Stefan Pieper

Alles stimmte an diesem frühen Abend im Kunstraum Norten: Kreative Musiker, begeisterte Zuhörer, die den Raum bis zum letzten Platz ausfüllten und ein Ambiente, das geradezu für solche Konzerte gemacht scheint. Das alles verlangt unbedingt nach mehr!

Das Ruhrgebiet ist ständig in Bewegung. Mit Industrialisierung und Kohleabbau wurde es vor mehr als 100 Jahren zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum in Deutschland. Mit dem Ende der Kohleförderung begann Jahrzehnte später ein Abstieg mit harten ökonomischen und sozialen Einschnitten. Dem folgte ein, anfangs schwer einzuschätzender, gesellschaftlicher Umbau von Arbeit und Leben. Das Ruhrgebiet erfindet sich spätestens mit der Europäischen Kulturhauptstadt 2010 - Essen stellvertretend für die ganze Region - neu. Zeitlich schon früher wurde mit der Ruhrtriennale (seit 2002) und den später folgenden Neu- und Umbauten der Konzerthäuser in Dortmund und Bochum sowie die Philharmonie Essen die Transformation hin zu einem veritablen Kulturstandort eingeläutet.

Veränderungen, aber nicht allein im regionalen Maßstab, bestimmen das Kulturleben in der Ruhrregion. Es sind vor allem engagierte Initiativen vor Ort. Der Verein zur Förderung von Jazz und Kunst e.V. bietet mit der internationalen Konzertreihe FineArtJazz seit mehr als zehn Jahren anspruchsvolle Jazz-Konzerte an. Bei Planung, Organisation und Durchführung von der Eventagentur PublicJazz verantwortlich unterstützt, werden immer wieder neue Veranstaltungsorte entdeckt. In den letzten Monaten ist Susanne Pohlen und Bernd Zimmermann (PublicJazz) mit dem Kunstraum Norten in Gelsenkirchen-Scholven ein besonderer Coup gelungen.

Die Norton Stiftung mit den Förderungsschwerpunkten - Förderung von bedürftigen Kindern und Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet und Förderung der Bildenden Kunst im Ruhrgebiet – hat 2022 das seit vielen Jahren leer stehende Gebäude eines der ersten Coop-Läden im Ruhrgebiet (1968) gekauft und eine kommunikative, sozio-kulturelle Architektur geschaffen.

Geheimnisvolle, außergewöhnliche Klangreisen

Das französische Duo No Sax No Clar mit Julien Stella (cl, cl) und Bastien Weeger (sax, cl) spielt hier das erste Konzert. Eingerahmt von der aktuellen Kunstausstellung Ewerdt Hilgemann und Weggefährten (Helmut Bettenhausen, Rolf Glasmeier, Friedrich Gräsel, Ewerdt Hilgemann, Günter Tollmann und Adolf Luther), nimmt das Duo die Konzertbesucher auf geheimnisvolle, wie außergewöhnliche Klangreisen nach Irland, in den Balkan oder auch in den Orient mit.

Sie entwickeln mit überwiegenden Eigenkompositionen packende Sound-Konstellationen aus Rhythmus und Melodie. Ein energetisch aufgeladener, gleichwohl eher kontemplativ temperierter Flow, getragen von einem minimalistisch schwingenden Groove, flutet den Kunstraum Horten in einen Meditationsraum. Atem eigener Träume, sanft gebettet von Bassklarinette und Klarinette. Es scheint, als würden sich die Musiker beim Spielen gleichzeitig neu erfinden. Klangfarben, Rhythmik und Improvisation brillant zelebriert.

Stella barfüßig, lässt immer wieder den Blick nach oben schweifen, als wolle er seinen Namen aus dem Universum zitieren. Wenn schon nicht der gesamte Sternenhimmel, dann wenigstens ein einziger Stern: Stella. Er lauscht ihn ab, fängt ihn im Gestus einer eigenen Gebärdensprache ein, gibt ihn an Weeger weiter.  Weeger schließt augenblicklich die Augen; bläst insbesondere die Klarinette mit einer staunenswerten Zirkularatmungstechnik.

Angesichts der immensen Wirkung dieses Konzerts an diesem eindrücklichen Ort bleibt nur zu sagen: Das Ruhrgebiet braucht noch viel mehr solcher Veranstaltungen und Orte wie den Kunstraum Norten, um das Leben in dieser Region zu bereichern.

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