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Moers Festival at the Church

Tim Isfort und Jan Klare mit Musikern aus Myanmar

Duisburg, 05.03.2019
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Rund um das 48. Moers Festival am 7.-10.6. gibt es eine Reihe von Konzerten mit dem Titel Moers Festival at… , sie geben einen Vorgeschmack auf das Festival.

Am 3. März gab es Moers Festival at the Church in der evangelischen Kirche von Duisburg Baerl. Der künstlerische Leiter des Festivals Bassist Tim Isfort spielt mit Jan Klare an Altsaxophon und Flöte, Zwe Htun Oo an der burmesische Oboe Hne und Bambusflöte, sowie Ne Myo Aung an Piano und Gesang.

Zwe Htun Oo gehört zu den profiliertesten Oboisten in Burma. Er stammt aus einer alten Musikerfamilie, sein Vater und seine Brüder spielen alle Oboe. Ne Myo Aung ist Pianist und Sänger, Komponist und Musikwissenschaftler, er hat in den USA studiert, ist mit westlicher Musik vertraut und ein profunder Kenner der traditionellen Musik seines Landes. Er wird auch auf dem diesjährigen Festival spielen.

Die beiden deutschen Musiker sind seit 2010 an einem Kulturaustausch mit Myanmar beteiligt, haben viele Male mit Musikern aus Myanmar im Lande selbst und in Deutschland

gespielt. Beide haben sich tief in die besondere Musik dieses asiatischen Landes eingearbeitet.

Das Konzert trägt den Titel A New Way of Unison. Die burmesische Musik kennt keine Vielstimmigkeit, wie die europäische Musik, trotzdem klingt vieles im Konzert, als ob es mehrstimmig sei. Tim Isfort vergleicht dies mit der Musik aus New Orleans: „Die Musiker haben alle das Thema oder die Melodie im Kopf, aber keiner spielt sie.“ Mit viel Einfallsreichtum wird das Thema umspielt und besonders der Ensembleklang lässt die Zuhörenden eine ganz andere Art von Unisono erleben.

Es werden Stücke von den burmesischen Musikern, Jan Klare und Tim Isfort gespielt.

Das Konzert beeindruckt durch seine musikalische Vielfalt. In den Stücken für das Quartett, sind neben großartigen Soli auch besondere Duos zu hören, etwa von Saxophon und Oboe, oder von Bass und Saxophon. Zwe Htun Oo tauscht in einigen Stücken die Oboe mit einer Bambusflöte und Jan Klare sein Altsaxophon mit einer Traversflöte.

Zusätzlich spielt Ne Myo Aung ein Solostück für Piano. Mit schnellen Läufen entstehen perlende Klänge und geben die Stimmungen der Regenzeit wieder. Das burmesische Pianospiel ist von dem Trommelkreis Pat Waing adaptiert, dem Hauptmelodieinstrument in der Musik Myanmars. Deshalb auch die vielen schnellen Läufe. [Zum Trommelkreis, siehe den Konzertbericht:

http://nrwjazz.net/reviews/2015/What_Is_This_Melody_Jazz-Schmiede/

Bei einem Stück spielt Zwe Htun Oo auf seiner Oboe und der Pianist singt dazu. Das Lied beschreibt die Gefühle einer Frau, die auf ihren Geliebten wartet.

Auch im Eröffnungsstück des zweiten Sets geht es um eine Liebesgeschichte. Ausgangspunkt ist ein 40 Jahre alter burmesischer Liebesfilm. Aber die Musik behandelt auch andere Themen. So ist ein Stück einem Künstlerviertel der Stadt Mandalay gewidmet, bzw. soll den einheimischen Musikern, die dort leben und für Hochzeiten, Geisterbeschwörungen oder buddhistischen Rituale spielen, Respekt bezeugen.

Dieser Geist des Respekts vor der anderen Kultur durchzieht das ganze Konzert der vier Musiker. Und wenn nach kräftigem Beifall als Zugabe The Sphinx von Ornette Coleman erklingt, wird es wieder deutlich, dass es ein echter Kulturaustausch ist.

Auch der Pfarrer der Gemeinde ist angetan von dem Konzert und betont, dass Brückenbauen mit Musik gut in die Kirche passe, da dies auch Aufgabe der Kirche sei, besonders in der heutigen Zeit.

Ein Teil des Publikums kam aus dem Stadtteil Baerl und hat zum ersten Mal solche Musik gehört. Der Beifall nach dem Konzert zeigt, dass die Musik als Bereicherung erlebt wird. Tim Isfort ist seinem Ziel, das Moers Festival näher zu den Leuten der Region zu bringen, ein Stück näher gekommen.

www.moers-festival.de

Hintergrundinformationen zum Musikeraustausch Myanmar-Europa von Tim Isfort :

http://nrwjazz.net/jazzreports/2015/Tim_Isfort_Interview/

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