Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:

"Fans einer grenzenlosen Musik"

Essen, 23.02.2024
TEXT: Stefan Pieper | FOTO: Cristina Marx/Photomusix

Patrick Hengst und Simon Camatta sorgen beim JOE-Festival nicht nur für lockere, gemeinsame Anmoderationen – sie betreiben auch übers ganze Jahr ein engagiertes Networking, stemmen in der heißen Phase nur zu zweit die meiste Orga – und natürlich überlassen sie die Auswahl der auftretenden Acts nie dem Zufall. Im Gegenteil: Um so manchen Act wird auch mal lange gerungen. Ohne Unterstützung geht dabei nichts - seitens der Stadt Essen, von engagierten Medienpartnern und auch den Jazzfans selbst. Dass alles verfehlte seine Wirkung auch beim 28. JOE-Festival nicht, wie Patrick Hengst im Gespräch zur Festival-Nachlese zu berichten wusste...

Wie war die Publikumsresonanz beim diesjährigen Festival?

Es waren alle drei Tage echt gut besucht. Auf jeden Fall war die Stimmung super und die Leute haben wirklich gut zugehört. Atmosphärisch profitiert das Festival sicher von dem tollen Raum in der Zeche Carl und dem hervorragenden Sound. Außerdem ziehen wir mit dem Zechenpersonal und allen anderen Beteiligten immer an einem Strang, das merkt man natürlich. Wir sind ja alle Fans einer grenzenlosen Musik und freuen uns jedesmal wenn es wieder soweit ist - das kann man spüren. Das sagen auch alle Künstler, die bei uns spielen.

Wie lange dauert die Vorbereitung für ein Festival dieser Größe?

Da Simon und ich das im Grunde nur zu zweit machen, haben wir natürlich schon immens viel zu tun und arbeiten mit Hochdruck, vor allem an den zahllosen organisatorischen Aspekten und der Werbung. Der intensive Vorbereitungszeitraum begann in diesem Jahr im Dezember. Aber die Gesamtplanungen dauert bei so einem Miniteam natürlich noch viel länger. Wir nehmen die programmatische Gestaltung einfach sehr ernst, das bedeutet natürlich, dass um den vermeintlich idealen Act oft lange gerungen wird…

Kannst Du mir etwas über die finanzielle Situation des Festivals sagen?

Wir sind institutionell von der Stadt gefördert, was uns natürlich sehr freut. Die Förderung ist seit Jahren konstant und wurde nicht erhöht, obwohl unsere Ausgaben kontinuierlich steigen. Wir haben zum Beispiel einige zusätzliche Ausgaben, insbesondere für die Büroarbeit, die nicht mehr durch spezielle Zuschüsse gedeckt sind.Daher müssen wir über das Jahr hinweg nach weiteren Einnahmequellen suchen. Da hilft es letztlich auch, dass uns der Deutschlandfunk dafür bezahlt, beim Festival Aufnahmen machen zu dürfen.

Ich habe gehört, Einzelpersonen können eine Patenschaft übernehmen und einer ganzen Band den Auftritt beim JOE-Festival, also die Gage sponsern. Wie läuft das?

Der Fan, der eine Bandpatenschaft übernimmt, leistet eine Spendenbitte für die ausgewählte Band. Diese Spende deckt die Gage für die komplette Band. Es ist eine großartige Möglichkeit für Fans, direkt zur Unterstützung ihrer Lieblingsbands beizutragen. Der Auftritt der Band Deadeye ist in diesem Jahr ist von Andreas Fischer finanziell übernommen worden. Er hat die Band komplett aus eigenen Mitteln unterstützt. So etwas hilft uns natürlich immens. Jeder kann praktisch eine Bandpatenschaft übernehmen. Man kann sich eine Band, die einen interessiert, aussuchen und dann unterstützen.

Glaubst Du, dass dieses Modell auch von anderen Festivals übernommen werden könnte?

Ich denke ja - es gibt genug Leute, die ein bisschen Geld übrig haben und so etwas mal machen könnten. Es ist auch möglich, diese Spenden von der Steuer abzusetzen, was die Idee attraktiv macht. Wichtig ist natürlich, dass die Fans die Bands bereits kennen oder sich vorher über sie informieren, um eine informierte Entscheidung zu treffen.

Wie bewertest Du die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Kulturinstitutionen in der Stadt, wenn es um die Jazzszene in Essen geht?

Es gibt in meinem Empfinden oft zu wenig Austausch zwischen den verschiedenen kulturellen Institutionen. Wir sehen viel Potenzial für noch mehr Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen kulturellen Initiativen und versuchen, Brücken zu bauen und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen, um die kulturelle Vielfalt in unserer Stadt zu stärken. Wir bemühen uns, ein vielfältiges Programm anzubieten, das verschiedene Alters- und Interessengruppen anspricht. Dabei setzen wir auf eine Mischung aus etablierten Künstlern und neuen, aufstrebenden Talenten.

Wie sieht euer Zeitplan für das kommende Jahr aus?

Für nächstes Jahr haben wir bereits den Termin festgelegt. Das JOE-Festival 2025 wird vom 6. bis 8. Februar stattfinden. Dadurch haben wir natürlich bessere Möglichkeiten, frühzeitig zu planen und darüber nachzudenken, welche Bands auftreten könnten. Letztes Jahr hatten wir den Termin relativ spät bekommen, was uns weniger Planungsspielraum gab.

Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:
Bild für Beitrag:
Suche